Wachtelzüchter im Saalekreis
Sandbad, scharren, schlafen - Eierlikör
Von Diana Dünschel (Mitteldeutsche Zeitung vom 24.06.2016)
Fotos: Vincent Grätsch
Schmirma - Mario Pforte ist seit vielen Jahren begeisterter Halter von Sittichen. Doch eines störte ihn. Die Vögel gingen sorglos mit ihrem Futter um, ließen so manches Korn achtlos zu Boden fallen. Der Schmirmaer fand eine Lösung. Er schaffte sich Wachteln an - und wurde nicht nur zum Wachtel-Fan, sondern auch zu einem der wenigen Züchter im Saalekreis.
„Zuerst besaß ich nur eine Handvoll der Tiere, inzwischen sind es 20“, erzählt er und zeigt seine Volieren. Dort wuseln die Wachteln verschiedener Farbschläge und fressen neben Kräutern und Löwenzahn, Salat oder Spezial-Wachtel-Futter tatsächlich gern das Vogelfutter ihrer bunt gefiederten Mitbewohner.
Wachteleier zum Frühstück oder Eierlikör
Hier und da liegen die typischen gesprenkelten Mini-Eier. Sie sind aufgrund ihres Aussehens gut getarnt. Jeden Tag sammelt Mario Pforte sie ein und muss vorsichtig sein, dass er nicht aus Versehen auf eines tritt. Dann gibt es bei ihm Spiegel- oder Rührei. Für eine Portion ähnlich einem Hühnerei brauche man etwa vier oder fünf Wachteleier, sagt der Experte. Abhängig von ihrer Größe seien sie in drei Minuten weich-, in vier Minuten hartgekocht.
Um sie zu schälen, empfiehlt er eine besondere Technik: Die Eier müssten vorher auf dem Tisch hin- und hergerollt werden. „Sie eignen sich aber auch hervorragend als Dekoration, und das nicht nur zu Ostern. Und es kann auch ein ganz hervorragender Eierlikör daraus werden“, ist zu erfahren. Der Schmirmaer hat viel über die Wachteleier gelesen und stieß unter anderem auf ein Buch über deren Heilwirkung. „In den kleinen Eiern steckt ein ganzes Paket guter Inhaltsstoffe. Sie sind sehr gesund“, ist er überzeugt.
Keine Legebatterien
Bei der Haltung der Tiere achtet Mario Pforte auf ein Verhältnis von einem Hahn zu etwa vier Hennen. Da sei optimal für eine gute Legeleistung, so seine Erfahrung. Aber: „Die Wachteln bekommen auch die Zeit zum Eierlegen, die sie benötigen. Wenn sie nicht legen möchten, dann gibt es auch kein extra Legefutter nur der Eier wegen. Wenn es keine Wachteleier gibt, dann ist das eben so. Und das macht meine Tiere noch etwas glücklicher.“ Darauf legt er großen Wert. „Ich habe keine Legebatterie, sondern ausschließlich glückliche Tiere, die im Sand baden, scharren und ihren Mittagsschlaf halten.“
Nachzucht in der Brutmaschine
Vier bis fünf Jahre ist laut ihm die Lebenserwartung einer Wachtel. Doch natürlich landet so manche zuvor auch bei ihm auf dem Teller. Sein Rezepttipp: Mit Gehacktem füllen, in dünnen Schinkenspeck einwickeln und braten. „Oder räuchern. Dann schmecken sie wie Schinken.“ Allerdings sollten es bei einem durchschnittlichen Gewicht von 125 Gramm und wenig Fleisch pro Tier schon zwei oder drei Wachteln für eine normale Portion sein. In einer Brutmaschine züchtet sich Mario Pforte, der Mitglied im Ziergeflügel- und Exotenverein Bad Lauchstädt ist, seine Tiere nach. Auch das will gelernt sein. Denn während der 17 Tage in der Maschine müssen die Eier zweimal täglich gewendet werden. Sind die Küken geschlüpft, brauchen sie für weitere drei bis vier Wochen bei 38 Grad eine warme Kinderstube. Viel Arbeit also. Aber Mario Pforte hat großen Spaß an seinem Hobby. Und wer Wachteleier probieren möchte: Überbestände gibt er ab.
Informationen im Internet: www.geiseltalwachtel.de (mz)
Ich bin seit einigen Jahren auch bei ebay zu finden. Hier finden sie ebenfalls meine Wachteleier:
Diese Schlagwörter könnten Sie interessieren
Delikatessen
Wachteln
Legewachtel
Buffet
Wachteleischere
Futter
Wachtelshop
Wachteleirezepte
Delikatesse
Wachtelei
Hauterkrankungen
Direktvermarktung
Wachteleier
Energie
Ueber uns